Unser Bauerngarten

Ein Stück Kulturland vor der Tür.

Die Idee des Bauerngartens stammt aus dem Kloster, in dem überwiegend Nutzpflanzen angebaut wurden. Die Mönche untersuchten dort intensiv die Wirkung verschiedener Kräuter. Daraus entstanden Archive aus Heil-, Arztnei- und sonstigen Pflanzen. In bäuerlichen Gärten legte man anschließend auf Kräuter und den Anbau von Gemüse sehr viel wert. In den Jahrzehnten nahmen diese Bauerngärten eine typische Form im Aufbau an. Mit der Zeit wurden auch Rosen und sonstige Verschönerungen hinzugefügt. Diese Art von Aufbau mit Hilfe von "robusten Bauernpflanzen" ist sehr beliebt in der heutigen Zeit.

Eigentlich müsste er ja „Bäuerinnengarten“ heißen, unser kleiner feiner Bauerngarten auf der Südseite des Kasereigebäudes. Schließlich sind es ausschließlich weibliche grüne Daumen, die dieses umzäunte Stück Kulturland hegen und pflegen. Im April wird der Garten von seinem Winterkleid befreit, die schützenden Daxen weggenommen und den Boden gehackt, so dass Frühlingsblüher wie Narzissen Luft und Licht bekommen.

Nach den Eisheiligen geht es dann richtig los: Was wird neu gepflanzt, wo muss Erde aufgefüllt werden, welche der Daten auf dem „Zaunkalender“ brauchen nachschreiben?

Ein gutes Stichwort übrigens, schließlich steckt unser Bauerngarten voll überliefertem Wissen: 365 Latten hat sein Zaun (eine für jeden Tag des Kaserei-Eröffnungsjahres 2010), die Sonn- und Feiertage sind höher gestellt, die Marienfeiertage und die Namenstage der Tegernseer Kirchenpatrone haben ein Schild. Keine Zufälle auch bei der Bepflanzung: Den Rand bilden klassische Bauerngartenpflanzen, links sind Beerensträucher und die vier Beete in der Mitte beherbergen Würz- und Küchenkräuter, essbare Blüten, Tee- und Heilpflanzen sowie mediterrane Gewächse – als Verbeugung vor den römischen Einwanderern, die einst die Käsekultur zu uns brachten.

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